Kaum zu glauben, in diesem Jahr habe ich bisher nicht einen Steckling für mich selbst gemacht!
Maria Lisa Steckling bewurzelt in 2011, ausgepflanzt in den Garten Ende 2012 2014 die ersten Langtriebe |
Da Zeit ebenso wie Platz bei mir aber immer Mangelware sind, nutze ich die Gelegenheit des aktuellen Wetters und zeige Euch einmal meine Stecklinge vom vergangenen Jahr und berichte Euch über meine Erfahrungen.
Meine Stecklinge ziehe ich nur noch im Wasserglas. Die Gläser und Becher stehen bis zum ersten Frost vollsonnig draußen und im Winter kühl im Fenster. Wenn die Stecklinge richtig gut bewurzelt sind, und das kann gerade auch im Winter schon mal mehrere Monate dauern, werden sie in Erde getopft. Meine Substrate mische ich meist selbst an und experimentiere da auch immer ein wenig. Zu Beginn habe ich nur Aussaaterde verwendet. Mit dem Ergebnis, dass die Pflanzen ewig vor sich hingedümpelt sind. Inzwischen mische ich je nach Vorrat Pflanz- oder Blumenerde, Kokossubstrat, Perlite sowie Hornmehl und Hornspäne oder nehme eine fertige hochwertige Blumen- oder Rosenerde OHNE Torf. Davon gibt es leider nicht viele. Mir sind auch schon Stecklinge eingegangen, weil ich mit dem Topfen in Erde zu lange gewartet habe, meist wenn ich eh kaum Zeit für nix habe.
Abraham Darby Steckling erhalten im Sommer 2013, bewurzelt im Winter 2013/2014 getopft im Frühsommer 2014 |
erste Blüte Abraham Darby |
Beim Topfen setze ich sie so in die Erde, dass natürlich die Wurzeln aber auch der Steckling selber ein Stück weit in der Erde stecken. Aus Platzgründen haben sich 500ml Becher bewährt, ich nehme nur durchsichtige. Sonst sieht man ja sonst gar nicht, was im Topf passiert. Diese Pflanzen dürfen nach draußen, solange oder sobald es keine stärkeren Fröste gibt. Da die Stecklinge je nach Triebreifegrad und Sorte sehr unterschiedlich lange zum Wurzeln benötigen - bei meiner Wasserglasmethode geht es nach wie vor am Einfachsten, wenn nicht zu ausgereifte Endtriebe, am besten Risslinge verwendet werden - ist der Zeitpunkt zum Topfen auch sehr unterschiedlich im Jahr.
Darin bleiben die Stecklinge, bis sie den Topf richtig durchwurzelt haben und sich auch die Triebe schön entwickelt sind. Erst dann pflanze ich sie in große Rosencontainer mit ca. 5 Liter. Auch hier benutze ich ein Substrat wie schon oben beschrieben. Die Töpfe wie auch die Container stehen bei mir da wo Platz ist, in der Regel sehr sonnig. Dünger erhalten sie den gleichen wie alle meine Kübelpflanzen, einen biologischen Flüssigdünger, der für alle Arten von Blumen für drinnen und draußen gleichermaßen gut geeignet ist.
Nun haben die Rosen Raum und Zeit, um sich auf ihren endgültigen Pflanzplatz im Beet vorzubereiten. Hier habe ich zu Beginn immer viel zu früh ins Beet ausgepflanzt. Das quittieren die Röslein hier bei meinem schweren Lehmboden dann in der Regel mit Wachstumsstop und sehr langsamer Entwicklung. Pflanzen die deutlich länger Zeit im Container verbracht haben und einen richtig guten kräftigen Wurzelballen entwickelt haben, legen meist gleich richtig los und entwickeln sich viel schneller und besser.
Arcata Pink Globe Stecklinge erhalten im Sommer 2013, in Erde getopft im Frühjahr 2014 |
hier stehen allerdings 2 bewurzelte Stecklinge in einem Rosencontainer sie treibt sehr willig von unten neue Triebe |
Bei mir hat sich so eine Entwicklungszeit von ca. 12-18 Monaten herauskristallisiert - vom Schnitt des Stecklings bis zur Auspflanzung in Beet oder Kübel.
Mozart Stecklinge erhalten im Sommer 2013, bewurzelt im Sommer 2013, getopft im Winter 2013/2014, sie blüht fast ununterbrochen! |
Gepflanzt werden die wurzelechten Rosen genau wie veredelte bei mir immer sehr tief. Die Oberkante vom Topf wandert mindestens ca. 5 cm unter die Erde. So sind sie besser vor Frost geschützt und bilden auch an den unteren Augen/Triebstücken noch zusätzliche Wurzeln.
Liebes Grüßle
Yvonne